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  • Wasserwacht Berchtesgaden - mit Sicherheit am Wasser

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BRK-Kreis-Wasserwacht zieht Bilanz: Durchschnittliches Einsatzjahr geprägt von viel Aus- und Fortbildung / Ehrung für Franz Kurz

BERCHTESGADENER LAND (ml) – Nachdem drei der vier Ortsgruppen der BRK-Wasserwacht im Landkreis ihre eigenen Jahreshauptversammlungen bereits durchgeführt haben (wir berichteten: BerchtesgadenBad Reichenhall & Freilassing)- Laufen-Leobendorf blickt erst bei der Einweihung der neuen Wachstation am 4. Mai auf 2023 zurück – hat die Kreis-Wasserwacht die bereits auf Ortsebene präsentierten Inhalte bei ihrer eigenen Jahreshauptversammlung in Freilassing zusammengefasst noch einmal wiederholt. Höhepunkt des Abends: Kreisvorsitzende Sabrina Schauer zeichnete neben ihrem Ortsgruppen-Kameraden Christian Pollhammer das Berchtesgadener Wasserwacht-Urgestein Franz Kurz für seine jahrzehntelange oft weichenstellende ehrenamtliche Arbeit aus, zuletzt als Technischer Leiter der Ortsgruppe. Zahlreiche Ehrengäste bedankten sich für die stets gute und reibungslose Zusammenarbeit, darunter Freilassings Bürgermeister Markus Hiebl, Bergwacht-Regionalleiter Dr. Klaus Burger, Kreisbandrat Josef Kaltner, der Präsident der Salzburger Wasserrettung, Markus Zainitzer, der Ehren-Kreisbereitschaftsleiter der BRK-Bereitschaften, Ludwig Wetzelsberger, Freilassings Polizeichef Gerhard Huber, der Ehren-Vorsitzende der Kreis-Wasserwacht, Rudi Schierghofer und BRK-Kreisgeschäftsführer Tobias Kurz.

Der Technische Leiter der BRK-Kreis-Wasserwacht Christoph Scharf sprach von einem eher durchschnittlichen Jahr: „Der Einsatzschwerpunkt lag wie bereits die Jahre zuvor im inneren Landkreis, wo die Ortsgruppe Berchtesgaden 112 Einsätze hatte, vor allem an und rund um den Königssee.“ Durch die Pandemie hatte sich ein Aufholbedarf an Aus- und Fortbildung ergeben, den die BRK-Wasserwacht 2023 mit vielen Kursen weitgehend kompensiert hat, darunter der Rettungsschwimmer im Wasserrettungsdienst, der Wasserretter, der Motorbootführer, der Taucher im Rettungsdienst Stufe 1 und die hubschraubergestützte Fließwasserrettung sowie einige Führungskräfte-Fortbildungen. „Wir können wirklich stolz auf unsere Leute sein, die neben Beruf und Familie so viel Zeit und Energie in ihre Leidenschaft stecken!“, freut sich Scharf.
Die BRK-Wasserwacht stellt aktuell alle acht Einsatzleiter Wasserrettungsdienst für das Berchtesgadener Land, die im Einsatzfall den Einsatz koordinieren: sie sprechen sich intern ab und unterstützen sich ortsübergreifend gegenseitig, da im inneren Landkreis allein schon durch den Tourismus am Königssee mit Abstand am meisten passiert.

Keine direkte Kommunikation vom verschlüsselten deutschen Digitalfunk mit österreichischen Geräten möglich
Scharf freute sich, dass die heimische BRK-Wasserwacht grenzüberschreitend an der AIFER-Übung (Künstliche Intelligenz zur Analyse und Fusion von Erdbeobachtungs- und Internetdaten zur Entscheidungsunterstützung im Katastrophenschutz) an der Salzach teilnehmen durfte. Ein System, das am Beispiel eines Hochwasser-Szenarios mit Hilfe von künstlicher Intelligenz die Lage erfasst und auswertet. Dabei werden unterschiedliche Daten von Satelliten, Flugzeugen, Drohnen sowie Daten aus sozialen Netzwerken automatisch ausgewertet, zusammengefasst und in Echtzeit bewertet und aufbereitet. „Unser Schwerpunkt war an und um die Salzach in Laufen, wo die Polizei-Drohnen mehrere Leute im Wasser und am Ufer geortet hatten, die wir retten sollten“, erinnert sich Scharf, der die gute Zusammenarbeit mit den Salzburger Kameraden lobte, zugleich aber auch die bestehenden Defizite in der Digitalfunk-Kommunikation kritisierte – der deutsche Digitalfunk ist so verschlüsselt, dass eine direkte Kommunikation mit den Österreichern nicht möglich ist.

Mit rund 250.000 Euro an Baukosten, vielen Spenden und unzähligen Arbeitsstunden an ehrenamtlicher Eigenleistung steht nun auch die neue Wachstation am Abtsee, die im Mai offiziell eingeweiht wird. Auch die erste Kiste mit zehn Stück der neuen abhörsicheren digitalen Funkmeldeempfänger zur Alarmierung der Wasserretter ist im März angekommen. Scharf gab darüber hinaus bekannt, dass die neu bestellten Einsatzfahrzeuge für die Ortsgruppen Berchtesgaden und Freilassing voraussichtlich erst 2025 ausgeliefert werden.

Seepferdchen-Gutschein für güstigen Eintritt nach dem Schwimmkurs
Jugendleiterin Elisabeth Bergner erinnerte an allein 2022 in Deutschland 355 ertrunkene Menschen und die Bedeutung der Präventionsarbeit: „Fast jeden Tag ein Toter im Wasser – über 400 Kinder haben durch uns das Schwimmen gelernt und ihre Technik und Kondition verbessert!“ Sie lobte die Jugendleiter und ihre Mitstreiter der Ortsgruppen, die viel Zeit und Elan in die Schwimmkurse, die Schwimmausbildung und die Jugendausbildung stecken. „Aktuell planen wir in Kooperation mit der Sparkasse einen „Seepferdchen-Gutschein“ – mit dem können Eltern dann vergünstigt zum Schwimmen gehen, um das im Kurs Erlernte zu festigen!“ Am Schulschwimmwettbewerb nahmen 2023 im Landkreis 144 Klassen mit 3.035 Kindern und Jugendlichen teil – „auch hier leisten wir einen Großteil der Arbeit!“

Ersthelfer retten Menschen im Badylon und am Abtsee
Kreisvorsitzende Sabrina Schauer erinnerte an zwei beeindruckende Lebensrettungen im vergangenen Jahr: „Wir sind ausgebildetes Fachpersonal, es gibt aber immer wieder Laien- oder Ersthelfer, die in einer Notlage Großartiges leisten; ein Ertrinkungsunfall im Badylon und ein Ertrinkungsunfall im Abstorfer See. Bei beiden Notfällen waren Ersthelfer vor Ort, die vorbildlich Zivilcourage gezeigt haben und die Patienten vor Schlimmeren bewahrt haben!“

Ehrungen für Franz Kurz und Christian Pollhammer 
Schauer bedankte sich bei allen Partner-Einsatz-Organisationen, mit denen die BRK-Wasserwacht immer wieder Hand in Hand zusammenarbeitet, den Vorstandschaften der vier Ortsgruppen und den Mitgliedern, „die beherzt so viel Zeit und Engagement in ihr Ehrenamt stecken!“ Schauer zeichnete Franz Kurz aus Berchtesgaden für 50 Jahre aktive ehrenamtliche Dienstzeit mit der goldenen Ehrennadel der BRK-Wasserwacht aus. Er hat über Jahrzehnte hinweg bis zuletzt als Technischer Leiter seine Ortsgruppe oft weichenstellend inhaltlich mitgeprägt und verkörpert und wird überregional für sein Können, seine Erfahrung und sein Wissen wertgeschätzt. Christian Pollhammer bekam die Wasserwacht-Medaille in Bronze; er ist Jugendleiter in Laufen-Leobendorf, Taucher im Rettungsdienst Stufe 2 und Tauchgerätewart seiner Ortsgruppe. Schauer: „Vor ein paar Jahren hatten wir in Laufen nur drei bis vier Jugendliche, mittlerweile sind es durch das Engagement 15 bis 20!“

 „Ihr stellt Eure Leistungen unter den Scheffel! Ihr könnt wirklich stolz auf das sein, was Ihr so auch im Hintergrund leistet. Berchtesgaden mit 180 Kindern und Jugendlichen ist ja der Wahnsinn! Wir als Kommune – und da spreche ich nicht nur für Freilassing, suchen immer Rettungsschwimmer, die uns in den Bädern unterstützen können. Vielleicht können wir hier ja besser kooperieren?“, lobte Bürgermeister Markus Hiebl in seinem Grußwort. Ehren-Kreisbereitschaftsleiter Ludwig Wetzelsberger dankte der BRK-Wasserwacht für die sehr enge Zusammenarbeit bei vielen Diensten, insbesondere in der Bereitschaft Ainring, wo es einige Doppelmitglieder gibt. Kreisbrandrat Sepp Kaltner überbrachte den Dank aller Feuerwehrleute des Landkreises, die insbesondere durch den Klimawandel mit immer mehr Unwetter-Ereignissen und Katastrophen mehr als früher mit der Wasserwacht Hand in Hand zusammenarbeitet: „Auf Euch ist Verlass!“ Er berichtete, dass die digitale Alarmierung in seiner Organisation schon gut läuft: „Ihr könnt Euch drauf freuen! Das Funken über die Grenze war aber schon in analogen Zeiten immer schon ein Problem. Viele Gespräche, Mails und Briefe wurden geführt und geschrieben – passiert ist nicht wirklich viel. Wie lösen wir – die Feuerwehr – das beim Einsatz vor Ort? Wir tauschen einfach Funkgeräte aus und die Kommunikation klappt!“

August Hacker, der Ehrenvorsitzende der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Teisendorf dankte für die Zusammenarbeit und bemängelte, dass viele Kommunen die Preise für die Bäder erhöht, teilweise sogar verdoppelt hätten, darunter auch Freilassing. Er bat explizit Bürgermeister Hiebl um Unterstützung für die Rettungsorganisationen BRK-Wasserwacht und DLRG, die vielen Kindern und Jugendlichen das Schwimmen beibringen: „Wir arbeiten ja alle für das gleiche Ziel – dem Wohl des Patienten und zu verhindern, dass Menschen ertrinken!“

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